Es gibt vieles zu erzählen.
Über unsere Heimat Langenlois, historisches Zentrum des Kamptals. Über die Löss & Urgesteins Böden, die hier aufeinander treffen. Über die Weinberge, die von den Menschen seit unzähligen Generationen kultiviert werden. Über die aufmerksamen Handgriffe, die den Wein ebenso prägen wie unsere Familie, die ihm seit über 160 Jahren Leben einhaucht.
Manchmal verbirgt ein Schluck mehr, als man glaubt.
Unser Bewusstsein.
Wir leben umgeben von wunderschöner Natur und historischen Weinbergen. Unsere teils uralten Reben sind tief im Kamptaler Boden verwurzelt. Kalkreicher Löss. Toniger Lehm. Kristalline Gesteine. Jeder Wein ist geprägt von diesem einzigartigen Ort. Mit großer Wertschätzung für diese Kulturlandschaft und unseren Boden setzen wir eine lange Tradition fort. Wie unsere Vorfahren leben wir im Bewusstsein, dass der Weingarten selbst die Quelle von Eigenständigkeit und natürlicher Ausdruckskraft ist.
Böden, Reben & Handarbeit.
Unsere Reben pflegen wir bis heute behutsam von Hand. Schneiden, binden, ausbrechen, einstricken, entblättern, auslesen, selektieren und ernten. Es sind wohl überlegte Handgriffe, in welche die Erfahrung aus vielen Jahrzehnten einfließt. Mit der Pflege der Weinstöcke ist es allerdings noch nicht getan. Unser höchstes Gut ist der Boden, der sie nährt. Deswegen betreiben wir ökologischen Weinbau und arbeiten nach den Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft. Das ganze Jahr über lassen wir bunt blühende Begrünungspflanzen und Wildkräuter in den Rebzeilen wachsen. Gemeinsam mit unserem eigenen Kompost arbeiten wir diese Begrünung gezielt in die Muttererde ein, um Nährstoffe anzureichern und eine aktive und positive Bodenbiologie aufzubauen. Das macht unsere Weinstöcke vital und robust und die Trauben besonders aromatisch. Herbizide, Insektizide und Kunstdünger haben wir schon vor Jahrzehnten verbannt.
So stellen wir uns Weingärten vor, in denen gesunde und wertvolle Früchte heranreifen können.
Kamp und Klima.
Über Jahrmillionen hat der Kamp ein tiefes Tal ins Urgestein geschürft und dabei eine einmalige Landschaft geformt. Im Unterlauf trifft der krumme Fluss auf die kalkreichen Lösshügel bei Langenlois. An dieser geologischen Schnittstelle gedeihen unsere Reben in einem kühlen Kleinklima. Mit durchschnittlich 9,2°C gehört das Seitental der Donau sogar zu den kühlsten Weinbaugebieten Europas. Beherrscht wird das Kamptal von pannonisch-kontinentalen Luftströmen. Tagsüber spüren wir die Wärme, die aus der süd-östlichen Donauebene kommend über die Rebhänge zieht. Nachts ist es die kühle Luft aus dem bewaldeten Hochland im Nordwesten, die in das Tal einströmt und es deutlich erfrischt. Dieser kleine klimatische Grenzbereich, mit seinen rythmisch wechselnden Temperaturen, drückt unseren Weinen einen unverkennbaren Stempel auf.
Raum für Charakter.
Wir folgen keinen Moden. Weine wie unsere entstehen in enger Beziehung zur Natur. Sie sollen von ihrem Ursprung erzählen. Deshalb begegenen wir ihnen mit Geduld und mit jener Erfahrung, die wir über die Generationen gesammelten haben. Wir geben jedem Wein Raum für die Entfaltung seines individuell geprägten Charakters. Es kommt das Jahr ins Glas, der Boden, das Wetter, die Traube.
Es werde Wein.
Tradition und Handwerk sind das Fundament unserer Arbeit. Es sind die achtsamen Handgriffe und die Liebe zum Detail, die unsere Weine unverwechselbar und persönlich machen. Bei der Handlese der reifen Trauben verlassen wir uns auf unser Gespür und unseren Gaumen, wie schon immer. Wir selektieren direkt am Stock. Im Keller quetschen wir die Beeren leicht an und belassen sie dann für einige Stunden in ihrem Saft, um das fruchtig-würzige Aroma aus den Schalen zu ziehen. Wir pressen schonend, mit geringstmöglichem Druck. Natürliche Hefen bringen die gelbgrünen Moste schließlich zur Gärung. Alle finden ihr eigenes Tempo. Wir begleiten aufmerksam, beobachten und probieren. Den Weinen geben wir viel Zeit auf der Hefe, was sie dicht und ausgeglichen werden lässt. Ein biologischer Säureabbau darf auf natürliche Weise (spontan) vorkommen und wird nicht unterbunden, aber auch nicht forciert.
All das eröffnet eine einzigartige Dimension von Textur und Tiefe.
Zeit zum reifen.
Wenn wir eines wissen, dann ist es das Wein Zeit braucht. In unserem alten Naturkeller kann er sich in aller Ruhe entfalten. Dieser wurde noch von Hand in den Löss gegraben, ist voll von gelebter Geschichte und erfüllt von einem einzigartigen Duft. Edelstahltanks, traditionelle Akazienfässer und auch kleine Eichenfässer finden sich in den verwinkelten Kellerröhren. Hier reifen die Weine einige Monate auf der Hefe heran, ehe wir sie unter Ausnützung der positiven Eigenschaften eines natürlich hohen Atmosphärendrucks und der zunehmenden Mondphase abfüllen. Manche Weine ruhen hier besonders lange. Mehrere Jahre. Wie unsere Familienreserve, die nahtlos an eine Tradition anschließt, die schon unsere Vorfahren pflegten.